Die Gemeinschaft, die ständig im Zentrum lebt, besteht im Kern aus Mönchen und Nonnen verschiedener buddhistischer Traditionen. Der Leiter und Gründer des Zentrums, der ehrwürdige Thich Hanh Tan und seine Schüler, entstammen der Dharmagupta Vinaya Tradition des Buddhismus.
Diese Tradition wird bis heute vor allem in China, Korea und Vietnam von Generation zu Generation übertragen und hat zahllosen Praktizierenden als Grundlage für deren Erleuchtung gedient. Daneben leben noch Mönche und Nonnen aus der tibetischen Vinaya Tradition im Zentrum und in der Zukunft hofft die Gemeinschaft auch Ordinierte aus der Vinaya Tradition des Theravada Buddhismus aufnehmen zu können.
Die Regeln der monastischen Gemeinschaft, die auf den historischen Buddha Sakyamuni zurückgehen, sind das Fundament auf dem die Gemeinschaft harmonisch zusammenlebt, sie sind die Grundlage der individuellen Übung, auf dem die Praktizierenden ihren Geist trainieren und zur Erleuchtung hin ausrichten und schließlich sind sie das Element, das den Laien-Anhängern Vertrauen schenkt, dass sie eine Gemeinschaft unterstützen, die nach heilsamen Prinzipien lebt und es daher wert ist, Unterstützung zu erhalten.
Hier im Westen ist das Leben eines Ordinierten nicht so einfach zu führen wie in Asien. Viele der Kulturen Asiens sind seit langer Zeit vom Buddhismus geprägt und die Menschen dort wissen, welchen Wert die ordinierte Gemeinschaft besitzt und wie sie materiell als auch spirituell zu unterstützen ist. Auf der Seite der ordinierten Gemeinschaft wiederrum herrscht großer Respekt vor den Unterstützern, den sogenannten Hausvätern und -müttern oder einfach den “Laien Buddhisten”, weil sie wissen, daß sie aus diesem Umfeld hervorgegangen sind und von ihnen die Unterstützung erhalten, um den Weg zur Erleuchtung zu Ende gehen. Diese Atmosphäre gegenseitigen Respekts fehlt in Deutschland und den anderen Ländern des Westens – hier gibt es andere Wertvorstellungen, die von denen in Asien abweichen. Für die Gemeinschaft ist es daher eine ganz besondere Herausforderung unter diesen Umständen das Zentrum aufzubauen, um darin leben und praktizieren zu können.
Das Leben und die Praxis im Zentrum wird allerdings durch die wundeschöne Landschaft des Ortes Schmiedeberg angereichert und erleichtert. Der Geist eines jeden Mitglieds in der Gemeinschaft ist frei, sich an dieser Schönheit zu erfreuen, denn die Mitglieder und die Gemeinschaft als Ganzes führen ein einfaches Leben mit wenig materiellen Besitz, der von der herrlichen Umgebung ablenken könnte.
Schließlich erfährt die Gemeinschaft Unterstützung von Laien BuddhistInnen, die für eine kürzere oder längere Zeitspanne in der Gemeinschaft eintauchen, um nach deren Rythmus zu leben und zu praktizieren. Wenn man dann nach einer so intensiven Zeit hier in Schmiedeberg wieder nach Hause kommt, kann das Leben eine neue, nie erahnte Tiefe erfahren. Schieflagen können so vielleicht wieder ausbalanciert werden, so dass Friede und Freude keine Fremdworte mehr bleiben.