Normalerweise praktiziere ich Vipassana und Einnsichtsdialog. Ich brauchte ein Retreat um meine Praxis zu vertiefen. Im Amitayus fand ich die Medizin Buddha Woche vom 30.10-06.11.2018. Damit hatte ich wenig Erfahrung außer als tibetischen Mantra bei einem Singkreis .

Beim Medizin Buddha Mantra ging es um die Ausrichtung auf das Höchste und Heiligste und dessen Heilkraft.

Diese Art der Praxis im Amitayus, das Sutra auf vietnamesisch Rezitiert zu bekommen, empfand ich als eine Herausforderung und Geschenk zugleich. Mein Geist möchte gerne verstehen, was gesagt und gemacht wird.

Natürlich hatte ich die Sutra auf deutsch ausgedruckt, wusste ein wenig worum es geht, doch versetzte mich dieses mitkommen wollen unter Stress. Zum Glück meinte die Leiterin des Kurses, dass ich mich entspannen und loslassen soll, nur der Essenz lauschen, das Sutra lesen und das Mantra rezitieren. Das war ein ganz wichtiger Hinweis. Dies tat ich dann auch, lies alles los, klinkte mich nur bei den Medizin Buddha Mantra ein und es geschah etwas Wunderbares. Nicht nur, dass ich den hingebungsvollen, vietnamesischen Sprechgesang, in der Form wie der Sutra Rezitiert wurde, genießen konnte, sondern gleichzeitig in tiefe Meditation verfiel. Ja, zum Teil mir die Kraft der Sutra bewusst wurde.

Statue

Es war für mich sehr hilfreich mich nicht an einzelne Worte oder Aussprache festzumachen. So konnte ich in die unendliche Großzügigkeit, die Intention der Buddhas und Bodhisattvas eintauchen und sicher auch Heilung erfahren. Später als ich das Medizin Buddha Mantra in Leichtigkeit rezitieren konnte, spürte ich von Tag zu Tag die wachsende Konzentration und Sammlung des Geistes (Samantha). Bei den Niederwerfungen, wo man sich auf die Knie fallen lässt und die Stirn zum Boden gibt, übt man sich in Demut und Dankbarkeit. Ein weiterer Sinn liegt darin das Ego abzubauen und den 3 Juwelen, den Buddhas der Lehre (Dharma), der Sangha (übende Gemeinschaft) zu danken. Am Ende widmet man seine Praxis in Form von Niederwerfungen seinen Eltern (für das Geschenk der menschlichen Geburt) ohne die Befreiung unmöglich wäre aber es geht auch um verzeihen. Sich selbst und anderen, für Dinge die ich aus Unwissenheit in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft getan habe und noch tun werde und somit anderen Schaden zugefügt bzw. noch zufügen werde. Da ich den Text der Niederwerfungen nicht verstand, wandelte ich dies für mich in Dinge für die ich dankbar sein kann, Dinge/Menschen den ich meine Praxis widmen möchte, Dinge die ich bereue um.

Dies ist für uns westlich geprägten Menschen und für ungeübte sicher eine Herausforderung, ebenso das 2 Stunden sitzen auf dem Platz und die schnelle Rezitation der Mantren. Ich habe dies nicht als Last empfunden, da ich etwas Praxis mitgebracht habe. Die Sangha hat mich freundlich und hilfsbereit aufgenommen, teilweise übersetzt, was zusätzlich Unterstützung ist. Dafür bin ich sehr dankbar!

Unter ernsthaft Praktizierende mitüben zu dürfen, macht vieles leichter und ist ein Geschenk für sich.

Das was entscheidend wichtig ist, ist Offenheit und die Bereitschaft alles loslassen zu können.

Am Ende werden die geheiligten Opfergaben verteilt, was eine große Freude aller ist.

Fazit: Ein großes Geschenk aber bitte nicht als Anfänger ausprobieren!

H. Valentin